Friedhof Echzell

Der "neue" Friedhof der jüdischen Gemeinde von Echzell liegt am Waldrand wenige hundert Meter nördlich des Forsthauses, in dem heute die Internatsschule Lucius ihren Sitz hat.

Er wurde in den 1880er Jahren und somit etwa 20 Jahre nach dem Bau der Synagoge in der Bisseser Straße angelegt; denn das jüngste datierbare Grab in Bisses wurde im August 1884 belegt, das älteste auf dem neuen Friedhof im Oktober 1887 (s.u.). Möglicherweise wurden beide Begräbnisstätten auch einige Jahre lang parallel genutzt. 
Am 1.1.1885 wurde ein Vertrag geschlossen, nach dem auch die Einwohner von Bisses ihre Toten hier beerdigen durften. 

Der Echzeller Friedhof weist 22 Reihen mit zumeist je fünf, maximal bis zu sieben Grabstellen auf.

Die Reihen sind nord-südlich angelegt, so dass die Gräber in Ost-West-Richtung ausgerichtet sind. Alle nur einseitig beschrifteten Steine deuten darauf hin, dass die Steine an der Westseite der Gräber stehen, die Steine also gemäß dem Brauch nach Osten ausgerichtet sind.

Die Beschriftung variiert stark, zahlreiche Steine sind beidseitig und dann durchweg zweisprachig beschriftet, wobei keine Regel zu erkennen ist, auf welcher Seite die deutsche und auf welcher die hebräische Inschrift steht.

Viele Steine fehlen, wobei zum Teil unklar bleibt, ob die Grabstellen belegt sind. Alle vorhandenen Steine stehen aufrecht, einige zeigen zwar Spuren früherer Demolierung, Trümmer liegen jedoch nicht herum. 

Das älteste nach der Inschrift identifizierbare Grab ist das von Caroline Rothschild, geb. am 1.5.1828, verstorben am 10.10.1887, das jüngste das von Hannchen Simon geb. Wertheimer, geb. 13.8.1876, verstorben am 17.12.1938. 

Liste der Grabstellen auf dem Echzeller Friedhof